Freitag 25st, Oktober 1:51:15 Pm

Skpyeperon |
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49 jaar vrouw, Stier |
am Rhein, Germany |
Javanisch(Grundstufe), japanisch(Kompetenz) |
Biologe, Agent, Maler |
ID: 6755954213 |
Freunde: Jiinxiiful, RoyallKiller |
Persönliche Daten | |
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Sex | Frau |
Kinder | Ja |
Höhe | 183 cm |
Status | Aktiver Look |
Bildung | Der Durchschnitt |
Rauchen | Ja |
Trinken | Ja |
Kontakte | |
Name | Jenny |
Profil anzeigen: | 6149 |
Nummer: | +4930574-363-58 |
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Beschreibung:
Stricher werden in unserer Gesellschaft noch immer stigmatisiert. Dass es Menschen gibt, die Geld für Sex nehmen wird nicht akzeptiert. Das ist auch der Grund dafür, dass sich viele, für das, was sie tun, schämen. Das BASIS-Projekt in Hamburg war in den 80ern die erste Einrichtung für Stricher in Europa. Denn HIV geht beide Seiten etwas an. Wir haben mit Gerhard Schlagheck vom BASIS-Projekt über Streetwork, Probleme und fehlende Akzeptanz in der Gesellschaft gesprochen.
Seit wann gibt es BASIS-Projekt und was deckt das Projekt alles ab? Das BASIS-Projekt gibt es seit und hat den Auftrag der HIV- und AIDS-Prävention im Umfeld der männlichen Prostitution. Unser Ziel ist es, dass sie, bei dem was sie tun, gesund bleiben. Wie funktioniert das genau? Wir machen das in drei Bereichen, die aufeinander aufgebaut und miteinander verzahnt sind. Ein Bereich davon ist das Streetworking, zwei Mal die Woche sind wir abends und nachts zu zweit unterwegs, an den Orten der Kontaktanbahnung.
Das sind Kneipen in St. Georg, einige öffentliche Plätze, im Sommer auch im Park und in Pornokinos. In St. Das ist aber wirklich wenig, weil es keine männliche Bordell-Szene mehr auf St. Pauli gibt. Das ist früher einmal so gewesen, hat sich aber mittlerweile erledigt. Woran können euch die Stricher denn eigentlich erkennen?
Wir sind erkennbar an unseren neongrünen Taschen, mit denen wir unsere Cruising-Packs verteilen. Damit kann man schon von weitem auf uns aufmerksam werden und uns erstmal beobachten und schauen, ob man uns okay findet oder ob man uns lieber aus dem Weg gehen will. Manchmal lösen diese neongrünen Taschen auch aus, dass die Leute uns hinterher rennen, um an Kondome ranzukommen. Diese Packs verteilen wir dann. Da sind Kondome und Gleitmittel drin.
Darauf stehen unser Name und unsere Kontaktdaten. Wann kann man euch denn in Euren Räumen aufsuchen? Die Anlaufstelle ist an fünf Tagen in der Woche geöffnet. Die Leute schämen sich häufig für das, was sie tun und hier in diesen Räumen, soll das ausgeschaltet werden. Das Ganze ist ein Schutz- und Erholungsraum. Das ist ganz wichtig für Menschen, die so ein unbeständiges Leben führen.
Wir bieten ihnen an, hier vor Ort Dinge des alltäglichen Bedarfs zu erledigen. Duschen, Wäsche waschen, essen. Nichts desto trotz sind diese Dinge sehr wichtig für die Prävention. Dieses trainieren wir mit den Jungs. Viele unserer Besucher sind in sehr prekären Situationen, weil sie Schwierigkeiten mit Polizei oder Behörden haben und dabei unterstützen wir sie. Wenn sie ihre Lebenssituation verbessern wollen, dann bekommen sie von uns die nötige Hilfe.
Wenn es etwas sehr Spezielles ist, dann vermitteln wir auch zu anderen Beratungsstellen. Gibt es auch medizinische Hilfe? Einmal pro Woche ist unser Arzt, Dr. Georg hier. Er ist aus Spenden finanziert, deshalb der schöne Name. Georg behandelt und untersucht ganz unbürokratisch, ohne Krankenversicherung, hier in unseren Räumlichkeiten.
Wie schaut es mit Schlafplätzen für Stricher aus? Das ist unser dritter Bereich. Wir haben zwei Notschlafstellen, wo jemand, der anschaffen geht, für eine kurze Zeit niedrigschwellig übernachten kann. Das einzige, was er machen muss, ist ein Schlüsselpfand mitbringen und sich an die Hausregeln halten. Es ist aber eben nur eine Notschlafstelle, das geht für einige Wochen und dann gibt es eine kleine Pause.
Sei es eine Wohnung, ein WG-Zimmer, eine öffentliche Unterbringung oder einen Schlafplatz bei einem Kumpel. Was macht ihr, um die Jungs aus der Szene rauszuholen? Grundsätzlich arbeiten wir akzeptierend, unser Ziel ist es gar nicht, sie aus der Szene rauszuholen. Wir glauben, wenn wir sie akzeptieren, in dem, was sie tun, dann akzeptieren sie auch das, was wir ihnen vermitteln wollen.
Wenn jemand aus der Szene aussteigen will, dann werden wir gefragt und unterstützen denjenigen dabei. So haben wir keine Druckmechanismen. Wenn wir Druck ausüben, dann ist das Resultat eher, dass jemand untertaucht und verschwindet, dann haben wir gar nichts erreicht. Die allermeisten, die wir dort treffen, kommen irgendwann auch zu uns in die Anlaufstelle. Sie kommen vielleicht nicht immer nach dem ersten Kontakt, manchmal dauert es eine Weile, bis sie Vertrauen gefasst haben.
Diese Jungs müssen erstmal kennenlernen, dass es auch anders geht. Deshalb dauert es manchmal eine Zeit lang. Nein, das reicht nicht aus. Sprachlich ist es manchmal eine Herausforderung. Unter unseren Kollegen, haben wir einen der Bulgarisch und einen der Türkisch spricht. Die beiden sind jeweils an vier von fünf Tagen hier.
Ansonsten helfen wir uns mit gedruckten Materialien in verschiedenen Sprachen aus. Das sind teilweise Materialien der Deutschen AIDS-Hilfe, aber auch Selbstproduzierte. Es gibt auch Jungs, die nicht lesen und schreiben können, da helfen wir uns mit Piktogrammen aus. Viele Sachen kann man aber auch nonverbal über Mimik und Gestik ausdrücken. Bei manchen Sachen muss man nur aufpassen, in Griechenland und Bulgarien zum Beispiel sind Kopfschütteln und Nicken vertauscht.
Das kann zu Missverständnissen führen. Nach unserem Gefühl ist es aktuell eher zunehmend. Es wird viel gekifft und Alkohol getrunken, was aber wahrscheinlich eher dem geschuldet ist, dass viel von dem Geschäft in Kneipen stattfindet, wo es gewünscht ist, dass Alkohol getrunken wird. Manchmal machen Alkohol, Marihuana und die anderen Drogen diese schwere Arbeit ein wenig erträglicher für die Jungs. Zunehmend wird auch wieder Heroin konsumiert, was jahrelang gar nicht der Fall war.
Manchmal wird gekokst, auch ausgehend von den Kunden. Chrystal Meth ist bei uns bisher zum Glück noch gar nicht aufgetreten, was ja ansonsten in der Schwule-Szene durchaus verbreitet ist. Manchmal höre ich auch von Crack, aber das war eher vor ein paar Jahren verbreitet. Redet ihr mit den Jungs auch über den Drogenkonsum? Ja, wir reden mit ihnen über alles, was sie berührt und belastet. Deshalb sind die Hilfsmöglichkeiten begrenzt.
Es gibt bei uns ein paar Kollegen, die Akkupunktur anbieten, die den Suchtdruck mindert. In wie fern wird euer Angebot auch von den Freiern genutzt? Manchmal machen wir Veranstaltungen mit den Freiern. Neulich haben wir sie zu einer Art Abend der offenen Tür eingeladen. Wie finanziert sich das Basis Projekt? Weitgehend durch die Stadt. Vom Amt für Gesundheit und vom Amt für Jugend. Einige Dinge werden nicht von der Stadt bezahlt, die müssen wir aus Spenden bezahlen, Lebensmittel zum Beispiel.
Die Tafel beliefert uns einmal die Woche. Der Arzt, Dr. Georg, und die Medikamente, die er verschreibt müssen aus Spenden finanziert werden. Wir benötigen auch immer Kleiderspenden, damit wir für Leute die gar nichts haben, immer etwas zum Wechseln hier haben. Manchmal machen wir kleine Reisen, entweder nur zur Erholung oder mit einem inhaltlichen Anspruch.
Diese Reisen werden auch aus Spenden finanziert. Das hat für die Jungs dann einen besonderen Charakter. Wir erleben es immer wieder, dass Leute schon jahrelang in Hamburg leben, St. Georg aber noch nie verlassen haben. Deshalb fahren wir dann auch mal an den Hafen, mit der Fähre rüber nach Finkenwerder oder wir besuchen den Michel und die Elbphilharmonie.
Demnächst fahren wir in den Hansapark. Dort gibt es manchmal so eine soziale Woche, da ist der Eintritt besonders günstig, oder er wird uns geschenkt. Sind die Mitarbeiter hier ehrenamtlich beschäftigt?